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Ein Beitrag zur Debattenkultur in der Buchbranche

#lesbar im Januar – Von Lese-Tracking bis zur Lieblingsbuchhandlung

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Frohes neues Jahr! Wir hoffen, ihr seid gut in den Januar gestartet! In der Buchbranche geht es mit frischer Energie los: Heute beginnt in Berlin die 3. future!publish, auf der wieder über die Zukunft der Branche diskutiert wird. Am 26. Januar finden in Frankfurt die Litprom-Literaturtage statt, auf denen 30 Jahre LiBeraturpreis gefeiert werden und „die Landkarte einer weiblichen Weltliteratur“ neu vermessen wird. Gleichzeitig lieferte diesen Monat eine Studie des Börsenvereins alles andere als einen Grund zu feiern: Von 2012 bis 2016 wurde ein großer Rückgang an Buchkäuferinnen und -käufern verzeichnet, der Trend ging 2017 weiter. Hier auf unserem Blog wird aber noch eifrig gelesen und so haben wir für das erste #lesbar des Jahres wieder eine vielseitige Sammlung an Tipps zusammengestellt: Von Lese-Tracking über Mentoring und Austausch auf Buchblogs bis hin zur Übernahme der Lieblingsbuchhandlung ist alles dabei. Viel Spaß beim Lesen!

Die Digitalisierung macht vieles möglich – auch einiges, womit wir uns im ersten Moment schwertun. So ging es der Bloggerin Julia Karnick in diesem Gespräch mit Literaturbloggerin und Digitalexpertin Karla Paul zum Thema Lese-Tracking. Darunter versteht man die Weitergabe von Daten von E-Book-Leserinnen und -Lesern an Plattformen wie Amazon, aber auch an Verlage. Diese können solche Daten dann zum Beispiel nutzen, um ihre Romane besser auf ihre Zielgruppe zuzuschneiden. Komfortabel oder bedenklich? Ein sehr lesenswertes Interview als Einstieg in ein wichtiges Thema.

Nach all den Hiobsbotschaften aus der Buchbranche und besonders dem Buchhandel fanden wir es schön, mal von einer erfolgreichen Buchladenübernahme zu lesen: Melena Renner hat 2015 recht spontan ihre Lieblingsbuchhandlung in der bayrischen Kleinstadt Gunzenhausen gekauft und es bis heute nicht bereut. Im Interview spricht sie über ihre Entscheidung, ihren Arbeitsalltag und die Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung. „Ich war mir natürlich bewusst, dass der stationäre und unabhängige Buchhandel in Zeiten von expandierenden Filialisten und dem Online-Handel kein einfacher Geschäftsbereich sein würde. Aber ich glaube daran, dass es auch in Zukunft Buchhandlungen vor Ort geben wird und dass diese sich durch Individualität, Engagement und Flexibilität auszeichnen müssen. In diesem Zusammenhang sehe ich die ‚Größe‘ meiner Buchhandlung sogar als Vorteil. Sie ist so klein, dass keine hohen Fixkosten anfallen und sie auch mit wenig Personal geführt werden kann.“

Wie werden wir in Zukunft arbeiten? Die Prognosen gehen auseinander, doch eins ist klar: Wenn Geschlechterungleichheiten abgebaut werden sollen, müssen Frauen gefördert werden, vor allem in Führungspositionen. Eine bewährte Methode dabei ist das Mentoring. Yvonne de Andrés schreibt im Börsenblatt über die Funktionsweise und die Stärken des Mentorings (bei den BücherFrauen regelmäßig in Berlin, Hamburg, München, Stuttgart und Frankfurt angeboten): „Frauen werden durch Mentoring motiviert, weiter qualifiziert und bestärkt, sich auf Führungspositionen zu bewerben. Es basiert auf der beruflichen, direkten und partnerschaftlichen Beziehung zwischen der Mentee und ihrer Mentorin. Ziel der Mentoring-Beziehung ist es, die Mentee in ihrer beruflichen und persönlichen Entwicklung zu unterstützen und sie in ihrer Karriere voranzubringen.“

Neues Jahr, neue Vorsätze – so heißt es zumindest oft in Gesprächen zum Jahresanfang. Buchliebhaberinnen und -liebhaber nehmen sich dann oft vor, die überfüllten Bücherregale auszumisten und Platz für Neues zu schaffen. Doch was soll mit den aussortierten Titeln geschehen? Karla Paul stellt fünf Wege vor, Büchern ein sinnvolles Weiterleben zu ermöglichen.

Immer wieder sind fehlende Kommentare ein Thema in der Buchblog-Community – die engagierten Bloggerinnen und Blogger sind verständlicherweise frustriert, wenn zu ihren Beiträgen kaum Feedback kommt. Warum das so ist und wie man das ändern könnte, darüber macht sich Hanna Bartsch im Gespräch mit anderen KollegInnen Gedanken. Lesenswert sind auch der Austausch in den Kommentaren zu dem Beitrag sowie der Artikel der Bloggerin Jennifer Hahn über das Format Rezension und seine LeserInnen.


Jeden Monat erscheinen im Netz so viele anregende und aufregende Texte, dass wir mit dem Lesen oft gar nicht mehr hinterherkommen. #lesbar sammelt diese Perlen und präsentiert sie jeden letzten Donnerstag im Monat auf dem BücherFrauen-Blog – handverlesene Lese- und Teilempfehlungen zu Themen, die BücherFrauen und andere buchbewegte Menschen interessieren.

Was findet Ihr #lesbar? Schickt uns Eure Artikelempfehlungen für den nächsten Monat!

Autor: Martha Wilhelm

Martha Wilhelm studierte Germanistik und Slavistik in Hamburg, absolvierte ein Verlagsvolontariat in Berlin und kehrte danach wieder an die Alster zurück. Hier machte sie sich selbstständig und arbeitet nun als Lektorin, Korrektorin und Autorin in den Bereichen illustriertes Sachbuch und Jugendbuch. Mehr Informationen gibt es auf ihrer Website (www.textwinkel.de). Sie freut sich über Austausch auf Facebook und Twitter.

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