Die Sonne scheint, es wird wärmer, die ersten Urlaubsmails flattern ins Postfach – der Sommer steht vor der Tür! Wir hoffen, dass Ihr schon die langen hellen Abende mit einem guten Buch genießen konntet. Wenn Ihr noch etwas zu lesen sucht, seid Ihr beim neuen #lesbar wie immer richtig. Wie im vorherigen Monat ging in der Buchbranche die Diskussion um das VG-Wort-Urteil weiter – wir verweisen dazu gern auf den Beitrag von Britta Jürgs auf unserem eigenen Blog, wo in den Kommentaren rege weiterdebattiert wird. Auf der re:publica in Berlin wurde über neue digitale Trends gesprochen, darunter die Social-Media-Plattform Snapchat, zu der wir einige einführende Beiträge herausgesucht haben. Auch lesenswert fanden wir einen Artikel zu aktuellen Entwicklungen im Bereich „Books in Browsers“, einen Rückblick auf die letzten fünf Jahre des Self-Publishing und ein enthusiastisches Plädoyer für den BuchhändlerInnen-Beruf. Last, but not least: eine Inspiration dazu, mal das eigene Bücherregal aufzuräumen. Viel Spaß beim Lesen!
So oft wie in den Medien über den Tod des stationären Buchhandels und das Leid der BuchhändlerInnen berichtet wird, empfehlen wir gern auch mal dieses begeisterte Bekenntnis von Buchhändlerin Sarah Reul zu ihrem Job. Auf ihrem Blog schreibt sie, warum ihr Beruf für sie auch Berufung ist: „Weil wir Buchhändlerinnen und Buchhändler so viel in unserem ganz normalen Alltag tun, was für den einzelnen Tag nicht viel scheinen mag, in der Summe aber doch so viel ist. Wir sind Rechercheure, Literaturvermittlerinnen, Dienstleister. Wir finden Lösungen für verzwickte Probleme, oft auch solche, die nicht direkt etwas mit Büchern zu tun haben, wir wecken mit unseren Schaufenstern Wünsche, wir kommunizieren online und offline mit unseren Kunden und holen sie dort ab, wo sie sich gerade im Leben befinden.“
- Interview mit Norsin Tancik: „Richtige Zielgruppe auf den richtigen Plattformen packen“ (Buchreport)
Vom 2. bis zum 4. Mai fand in Berlin wieder die Digitalkonferenz re:publica statt (Nadja Mortensen berichtet auf unserem Blog). Neben anderen Trends im digitalen Bereich wurde besonders der Social-Media-Plattform Snapchat viel Aufmerksamkeit zuteil. Das besonders bei jungen Nutzerinnen und Nutzern beliebte Portal bietet mit der Erstellung von kurzen Videos, die innerhalb von 24 Stunden wieder gelöscht werden, eine schnelle und einfache Kommunikationsform, mit der sich auch Verlage und Buchmenschen immer mehr auseinandersetzen. Social-Media-Expertin Norsin Tancik gibt im Buchreport einen kurzen Überblick über die Social-Media-Nutzung von Verlagen und die Möglichkeiten von Snapchat (als Hinführung für ein entsprechendes Webinar). Weiterführende, gut erklärte Infos zu Snapchat gibt es bei t3n und (etwas älter) bei bookbytes.
Wer sich berufsmäßig mit E-Books beschäftigt, kennt vermutlich das Thema „Books in Browsers“: die Überlegungen, E-Books im Browser lesbar zu machen, sodass digitale Bücher auf jedem Endgerät, unabhängig von Dateiformat und Reader, gelesen werden können. An der technischen Umsetzung wird gearbeitet, was diese Entwicklung aber möglicherweise für Verlage und AutorInnen bedeutet, darüber wird noch zu wenig nachgedacht. Steffen Meier berichtet auf bookbytes über aktuelle Fortschritte in diesem Bereich und regt zur Diskussion an.
Vor fünf Jahren kam in Deutschland der Kindle auf den Markt und revolutionierte das Self-Publishing. Seitdem sind die selbstverlegenden Autorinnen und Autoren längst zu Buchprofis geworden, die selbstbewusst auch mit großen Verlagen im Unterhaltungsbereich konkurrieren. Wie sich diese Entwicklung auf die Buchbranche und ihre Akteurinnen und Akteure ausgewirkt hat, umreißt Journalist und Literaturcafé-Betreiber Wolfgang Tischer: „Die Amazon-Konkurrenz belebte hier glücklicherweise das Geschäft der Konkurrenz und machte sie nicht platt. Print-on-Demand-Dienstleiter senkten ihre Konditionen, Distributoren und andere Plattformen entstanden oder passten sich dem Markt an. Und nicht zuletzt entstand mit dem Tolino und Tolino-Media ein Konkurrent auf Augenhöhe. Selbst alternative Finanzierungsformen wie Crowd-Funding profitierten davon. Keinen Verlag haben ist kein Stigma mehr.“
Viele Buchmenschen kennen das: volle Regale, ein riesiger Stapel ungelesener Bücher (aber wird alles gelesen, ganz bald!), immer wieder spannende Neuerscheinungen in der Buchhandlung. Spätestens beim nächsten Umzug kann das ganz schön ans Kreuz gehen. Wie man sich trotz aller Liebe zum gedruckten Wort von Herzensbüchern und Staubfängern trennen kann, darüber schreibt die Klappentexterin im Selbstversuch: „Ein neuer Impuls, dem ich nun mehr folgen möchte: Kaufen und lesen. Nicht mehr nur kaufen und ansammeln. Nicht lesen und stehenlassen. Lesen und weitergeben.“
Jeden Monat erscheinen im Netz so viele anregende und aufregende Texte, dass wir mit dem Lesen oft gar nicht mehr hinterherkommen. #lesbar sammelt diese Perlen und präsentiert sie jeden letzten Donnerstag im Monat auf dem BücherFrauen-Blog – handverlesene Lese- und Teilempfehlungen zu Themen, die BücherFrauen und andere buchbewegte Menschen interessieren.
Was findet Ihr #lesbar? Schickt uns Eure Artikelempfehlungen für den nächsten Monat!