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Ein Beitrag zur Debattenkultur in der Buchbranche

Monika Lustig

Podcast: Anita Djafari spricht mit der unabhängigen Verlegerin Monika Lustig (Edition CONVERSO)

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Die Buchbranche hat es gerade nicht leicht. Besonders die kleinen unabhängigen Verlage haben mit den Auswirkungen des Strukturwandels zu kämpfen. Dennoch gibt es immer wieder Menschen, die eine Neugründung wagen. Eine solche ist die Edition CONVERSO, auf die Beine gestellt von der Einzelkämpferin Monika Lustig, die zwar seit vielen Jahren als Übersetzerin, Herausgeberin, Veranstalterin und auch Autorin mit vielen Wassern des Büchermachens gewaschen zu sein scheint und dennoch das Verlegen als „Geheimwissenschaft“ erlebt, die sie nun auch noch zu durchdringen versucht. Wie ihr das mit ihrem sehr jungen Verlag – das erste Programm erschien 2019, zwei Jahre von denen eineinhalb Jahre lang die Pandemie herrschte – gelungen ist, erkundet Anita Djafari im Gespräch mit der beeindruckenden Frau.

Der Verlag – aus Sicht der Verlegerin

© Edition CONVERSO

Die Edition CONVERSO – Mediterrane Sprachwelten wurde am 1. März 2018 gegründet; er speist sich aus der, dank langjähriger Übersetzertätigkeit geerdeten, Liebe zur Literatur sowie aus fünf Jahren Kulturveranstaltungen in Karlsruhe. Und aus einem halben Leben in Italien, auch auf allen drei Inseln, Elba, Sardinien und Sizilien. So also nimmt die ausgeprägte Italienorientierung des Programms nicht Wunder, und doch gerieten andere Gestade zu keiner Zeit aus dem Blick: Erklärtes Ziel des Verlags ist es, aus sämtlichen Regionen rings ums Mittelmeer, Adria inklusive, und den dort gesprochenen Sprachen, die wie das Meeresgetier schwerlich an künstlichen Grenzen Halt machen, Belletristik, erzählendes Sachbuch, aber auch Lyrik zu bergen, zu übersetzen, zu veröffentlichen – stets in schöner, handwerklich geschliffener Gestaltung, Ästhetik conditio sine qua non.

Anspruch und Wirklichkeit

© privat

Die Liste der von Monika Lustig angefertigten Übersetzungen aus dem Italienischen ist lang. Dazu kommen verschiedene Tätigkeiten „rund ums Buch“, die darauf schließen lassen: Hier kennt sich jemand aus im Geschäft des Büchermachens und weiß genau, was er bzw. sie tut. Sie weiß genau, welche Zutaten es für ein gutes Buch braucht. Was aus ihrer Sicht noch fehlt im deutschsprachigen Büchermarkt – der Antrieb fürs Verlegen schlechthin. Kurz, sie weiß alles, und doch kommt ihr das Geschäft, das pure, nackte Geschäft des Verlegens streckenweise vor wie eine Geheimwissenschaft, die sie alltäglich zu entschlüsseln versucht. Wie geht das mit dem Vertrieb, wie findet man geeignete Vertreterinnen und Vertreter, wie verschafft man sich Gehör und Sichtbarkeit in einer Bücherwelt, in der die Aufmerksamkeitsökonomie eine immer zentralere Rolle zu spielen scheint? Wie bekommt man Förderung und wie nutzt man die unerlässlichen Netzwerke? Fragen, auf die Monika Lustig offenbar trotz aller Schwierigkeiten bereits Antworten gefunden hat. Oder wie ist es zu erklären, dass sie bereits mit dem Deutschen Verlagspreis ausgezeichnet wurde und auch als Newcomerin von der Kurt Wolff Stiftung „entdeckt“ und ebenfalls ausgezeichnet wurde? Allein schon diesen Grad an Wahrnehmung geschafft zu haben, das verdankt der Verlag dem klaren Profil, den die Gründerin ihm gegeben hat. Ein Blick ins Programm ist dringend zu empfehlen!

Weiterführende Links:

Die Edition Converso auf Facebook

Interview zur Verlagsgründung im Börsenblatt

Gespräch mit der Verlegerin auf dem Hotlist-Blog

 

Text: Anita Djafari, Bilder: privat / EDITION CONVERSO

Musik im BF-Podcast: Swoop von den Mini Vandals (No Copyright Music).

 

Autor: Anita Djafari

Anita Djafari hat Germanistik und Anglistik studiert, in Verlagen gearbeitet, freiberuflich als Übersetzerin, Lektorin und Veranstalterin für Lesungen und Lese-Events. Von 2009 bis November 2020 leitete sie Litprom - die Gesellschaft zur Förderung der Literatur aus Afrika, Asien und Lateinamerika, in der seit Gründung 1980 aktives Mitglied war. Sie ist außerdem Gründungsmitglied bei LiBeraturpreis e. V., der nach 25 Jahren von Litprom übernommen wurde.

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