BücherFrauen

Ein Beitrag zur Debattenkultur in der Buchbranche

sichtbar: Almut Galos – eine der Regionalsprecherinnen Stuttgart und Mitorganisatorin der Jahrestagung 2015

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Vorhang auf und Bühne frei für engagierte Frauen. Ehrenamt und Engagement bekommen in dieser Blog-Interviewreihe ein Gesicht. Die Fragen stellt die zweite Vorsitzende der BücherFrauen Natalia Werdung. Heute: Almut Galos – eine der beiden Regionalsprecherinnen in Stuttgart, Mitglied der „Working Mums“ und Mitorganistorin der Jahrestagung 2015.

© Barbara Scholz

© Barbara Scholz

Wer bist du und wie bist du zu deiner Aufgabe bei den BücherFrauen gekommen?

Mein Name ist Almut Galos, ich bin 40 Jahre alt, und lebe mit meinem Mann und unseren zwei kleinen Kindern in Stuttgart-Möhringen. Ich habe Bibliothekswesen und Informationswirtschaft studiert und habe das Glück, beruflich schon recht viel in der Branche herumgekommen zu sein. Derzeit arbeite ich in der Katalogabteilung des Barsortiments Koch, Neff und Volckmar (KNV) in Stuttgart. Dort betreue ich neben den E-Books im Katalog auch den Datenimport und -Export mittels ONIX.

Meinen Weg zu den Bücherfrauen habe ich über die Leiterin des KNV Katalogs, Angelika Rausch, gefunden. Angelika ist ein langjähriges Mitglied und hat mich zu einigen interessanten Veranstaltungen mitgenommen und so den Kontakt zu den Stuttgarter BücherFrauen hergestellt.

Seit drei Jahren bin ich selbst Mitglied und bekleide seit letztem Jahr – gemeinsam mit der erfahrenen BücherFrau Anne Betten – das Amt der Städtesprecherin für Stuttgart.

Was macht dir dabei am meisten Spaß?

Ich bin bei den – auch überregionalen – Treffen immer wieder begeistert, wie viele interessante Themen diskutiert und wie viele tolle Ideen von den Frauen engagiert verfolgt werden. Das Netzwerk eröffnet mir ein breiteres Spektrum und ein tieferes Verständnis der Aktivitäten in der Buchbranche als es für mich früher möglich war.

Eine ganz besondere Bereicherung ist für mich persönlich die Gruppe der „Working Mums“ innerhalb der BücherFrauen in Stuttgart. Die Gruppe haben wir vor zwei Jahren gegründet, wir treffen uns alle zwei Monate in einer Runde von etwa acht Frauen. Die Themen erstrecken sich vom allgemeinen Erfahrungsaustausch (teilzeit-)arbeitender Mütter in der Buchbranche über die Möglichkeiten einer familien-kompatiblen Karriereplanung bis hin zu ganz speziellen Themen wie zum Beispiel der Verhandlung der Vertragskonditionen beim beruflichen Wiedereinstieg nach der Elternzeit.

Auf der diesjährigen Jahrestagung der BücherFrauen (nur für Vereinsmitglieder) werden wir übrigens die „Working Mums“ am Samstag Nachmittag im Block Netzwerk-Know-how-Transfer näher vorstellen und hoffen, auch in anderen Städten arbeitende Mütter aus der Branche zusammenführen zu können.

Warum bist du bei den BücherFrauen aktiv?

Bereits beim Besuch einer der ersten Veranstaltungen hat mich der Einsatz der Stuttgarter Frauen sehr beeindruckt und ich habe auch direkt Möglichkeiten gesehen, Kontakte herzustellen und mich bei Themen einzubringen. Und ich finde: ein Netzwerk lebt von seinen Mitgliedern und kann nur funktionieren, wenn diese auch aktiv mitwirken.

Natürlich profitiere ich durch das Netzwerk auch bei meinen beruflichen Kontakten – so hatte ich oft die Gelegenheit, BücherFrauen persönlich kennenzulernen, mit denen ich vorher nur per Telefon oder E-Mail geschäftlichen Kontakt hatte. Die Arbeit läuft einfach viel angenehmer und auch effektiver, wenn frau sich kennt.

Was hast du im Ehrenamt gelernt?

Die Zusammenarbeit in einer so heterogenen Gruppe wie den BücherFrauen, in der auch durchaus konträre Meinungen aufeinandertreffen, ist, zugegeben, nicht immer einfach. Aber im Gegensatz zu anderen Gruppen, bei denen ich in der Vergangenheit ehrenamtlich tätig war, erlebe ich bei den BücherFrauen wirklich gute Diskussionen auf ein gemeinsames Ziel hin und einen bemerkenswert respektvollen Umgang miteinander. Diese Form der Gesprächskultur übernehme ich gerne auch in andere Lebensbereiche.

Was tust du, wenn du nicht für die BücherFrauen aktiv bist?

Ich kämpfe derzeit ganz klassisch mit der Vereinbarkeit von Beruf und Familie – ein Thema, das ja bei den BücherFrauen gerade durch das White Paper von Valeska Henze auch im Fokus steht.

Mein Mann ist derzeit beruflich ziemlich eingespannt und mich halten nach meiner eigenen Arbeit jeden Tag zwei kleine Kinder auf Trab, es bleibt also nur wenig Gelegenheit für private Aktivitäten. Wenn aber abends endlich Ruhe einkehrt, lese ich sehr gerne und so viel wie möglich. Zum Leidwesen aller werden dann schon mal die Nächte lang und kommt der Schlaf zu kurz, wenn Elizabeth George wieder mal in London morden lässt …

An welchem Projekt arbeitest du aktuell?

Neben der Koordination der monatlichen Veranstaltungen für die Stuttgarter Gruppe gibt es im Moment etliche zusätzliche Termine im Kalender, da wir ja im November die Jubiläums-Jahrestagung auf der Comburg ausrichten. Wir haben zum Glück ein tolles Orga-Team mit einigen Frauen, die auch schon die letzte Jahrestagung vor vier Jahren mit organisiert haben, und das hilft sehr.

Die Comburg ist eine tolle Location mit besonderer Atmosphäre für unsere Jubiläums-Jahrestagung und das Programm kann sich sehen lassen! Für das Wochenende wünsche ich mir, dass sich alle Frauen wohl fühlen, den besonderen Rahmen zum Netzwerken genießen können und sich interessante Begegnungen ergeben.

Wobei kannst du Unterstützung aus dem Netzwerk gebrauchen?

Meldet Euch schnell für die Jahrestagung an und nutzt die Gelegenheit, beim Netzwerk-Know-how-Transfer am Samstag Nachmittag Projekte aus Eurer Gruppe vorzustellen. Auf der Website könnt Ihr Euch eintragen.

Für das Jahrestagungs-Wochenende selbst bräuchten wir noch Unterstützung aus der Stuttgarter Gruppe vor Ort, meldet Euch gerne bei stuttgart(at)buecherfrauen.de .

Was ist Dein Lebensmotto?

Ich schätze Erich Kästner ganz besonders und lese vor allem immer wieder gerne seine Kinderbücher, wozu ich ja jetzt mit meinen eigenen Kindern wieder einen wunderbaren Anlass habe. Kästners Denkanstöße helfen mir in vielen Lebenslagen. In meinem derzeit oft turbulenten und unplanbaren Alltag muss ich oft an folgende Zeile denken: „Auch aus Steinen, die dir in den Weg gelegt werden, kannst du etwas Schönes bauen“.

Ein Kommentar

  1. Super Social Media Kampagne habt Ihr aufgebaut, um auf die Jahrestagung hin zu verweisen. Gefaellt mir und was Du über den Umgang unter BücherFrauen sagst, auch! DANK DIR für Deinen Beitrag im umfangreichen Sinne.

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