Vorhang auf und Bühne frei für engagierte Frauen. Ehrenamt und Engagement bekommen in dieser Blog-Interviewreihe ein Gesicht. Die Fragen stellt Gabriele Kalmbach. Heute: Anke Heimberg – Regionalsprecherin in Berlin.
Wer bist du und wie bist du zu Deiner Aufgabe bei den BücherFrauen gekommen?
Ich heiße Anke Heimberg und lebe in Berlin. In Marburg und Wien habe ich Germanistik, Soziologie und Medienwissenschaften studiert. Während meiner Zeit als Studentin an der Universität Marburg habe ich das Feministische Archiv Marburg (gegründet 1989) mit aufgebaut, das zu meiner Freude – und zu meinem Erstaunen – bis heute existiert. Nach Stationen als wissenschaftliche Mitarbeiterin und bei der Gleichstellungsbeauftragten der Uni Marburg sowie als freie Lektorin lebe und arbeite ich zurzeit als Literaturwissenschaftlerin und Publizistin in Berlin. Meine große Leidenschaft gilt den Autorinnen der 1920er- und 1930er-Jahre und des NS-Exils. So habe ich die vergessene österreichisch-jüdische Autorin Lili Grün (1904–1942) und ihr Werk für den Berliner AvivA Verlag wiederentdeckt. Als Herausgeberin sehe ich meine Aufgabe vor allem darin, Texte von spannenden, aber heute weitgehend vergessenen Autorinnen aufzuspüren, sie quasi „auszugraben“ und dem Lesepublikum von heute vorzustellen. Indem ich eine Autorin und ihr Schreiben zum Beispiel mittels eines Nachworts porträtiere und literaturgeschichtlich einordne, versuche ich darüber hinaus, Leserinnen und Leser dauerhaft für ihr Werk zu interessieren.
In Berlin habe ich regelmäßig die anregenden monatlichen Veranstaltungen der BücherFrauen besucht. Als im Juni diesen Jahres eine neue Regionalsprecherin für die Berliner Gruppe gesucht wurde, wurde ich gefragt, ob ich mir die ehrenamtliche Mitarbeit vorstellen kann.
Was macht dir dabei am meisten Spaß?
Ich bin ja erst seit wenigen Wochen im Amt … Ich denke, die Organisation und Durchführung der Jahresprogramm-Veranstaltungen reizen mich am meisten.
Warum bist du bei den BücherFrauen aktiv?
Sich auszutauschen, sich gegenseitig zu unterstützen, sich zu vernetzen ist mir wichtig – eben dies finde ich bei den BücherFrauen.
Was hast du im Ehrenamt gelernt?
Vielleicht fragst du mich das nächstes Jahr an dieser Stelle noch einmal? 😉
Was tust du, wenn du nicht für die BücherFrauen aktiv bist?
Wenn ich nicht an meiner Biografie der Wiener Autorin Lili Grün arbeite, besuche ich regelmäßig die Lesungen anderer Autorinnen und Autoren, bin gerne auf Flohmärkten unterwegs, um nach Literatur von Autorinnen aus der Zeit der 1920er- und 1930er-Jahre zu suchen, mag Stadtspaziergänge – geführt und auf eigene Faust, Kunstausstellungen, Film, Theater und Konzerte.
An welchem Projekt arbeitest du aktuell?
Gerade jetzt, Ende September, fand der Planungssalon der Berliner BücherFrauen statt, bei dem wir das Jahresprogramm 2018 ausloten wollen. Nun gilt es, die einzelnen Veranstaltungen auf die Beine zu stellen …
Wobei kannst du Unterstützung aus dem Netzwerk gebrauchen?
Es wäre schön, wenn sich viele Frauen mit vielen Ideen bei der Planung des kommenden Jahresprogramms einbringen. Das Jahresthema 2018 ist ja extrem spannend: „50 Jahre 68er – was bleibt?“
Was ist Dein Lebensmotto?
„Irgendetwas ist immer.“ (Kurt Tucholsky)
10. Oktober 2017 um 01:19
Liebe Anke,
willkommen im Kreise der Regionalsprecherinnen! (Ich selbst bin auch noch nicht lange dabei, bin erst seit Januar Regionalsprecherin in Hamburg.)
Deine Arbeit mit „verschollenen“ literarischen Schätzen klingt unglaublich spannend. Vielleicht und hoffentlich können wir uns im November auf der Jahrestagung hier in HH näher darüber unterhalten.
Danke für deinen Einsatz hier im Netzwerk!
Liebe Grüße aus Lüneburg/Hamburg
1. November 2017 um 21:35
Liebe Rabea,
ganz lieben Dank für deinen herzlichen Gruß. Ich freue mich schon sehr auf Hamburg und die Jahrestagung …
See you soon,
Anke