BücherFrauen

Ein Beitrag zur Debattenkultur in der Buchbranche

sichtbar: Flora Frank – Regionalsprecherin Köln/Bonn-Düsseldorf-Rhein/Ruhr und Koordinatorin der E-Akademie

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Vorhang auf und Bühne frei für engagierte Frauen. Ehrenamt und Engagement bekommen in dieser Blog-Interviewreihe ein Gesicht. Die Fragen stellt die zweite Vorsitzende der BücherFrauen Natalia Werdung. Heute: Flora Frank – seit 2008 Regionalsprecherin (aktuell kommissarisch) der Gruppe Köln/Bonn, die seit kurzem mit der Gruppe Düsseldorf-Rhein/Ruhr zusammengewachsen ist. Flora sorgt auch dafür, dass die Online-Akademie reibungslos funktioniert und managt außerdem Familie und Beruf. In dem Interview findet sich auch ein Stellenangebot.

Foto: privat

© Flora Frank

Wer bist du und wie bist du zu Deiner Aufgabe bei den BücherFrauen gekommen?

Im Hauptberuf mache ich den Vertrieb im Bonner Verlag J. H. W. Dietz Nachf. und bin für die Werbung zuständig, für Abdruckgenehmigungen und E-Publishing. Ich bin gelernte Buchhändlerin und war zwischenzeitlich kurz als freie Lektorin tätig. Damals bin ich auf die BücherFrauen gestoßen, die gerade auf der Suche nach einer Städtesprecherin waren. Und so habe ich fünf Minuten nach meinem Eintritt diese Funktion für die Köln-Bonner Städtegruppe übernommen, deren „harter Kern“ das Amt schon viel zu lange kommissarisch abgedeckt hatte. Die E-Akademie kam 2011 dazu, weil ich ein Seminar der E-Akademie bei Silke Buttgereit besucht hatte und mich das Thema E-Learning, Rechner, Social Media und aller Netzkram echt reizt. Als Koordinatorin nehme ich die Anmeldungen entgegen, beantworte Anfragen, stelle Rechnungen und versende für einige Seminare die Teilnahmebestätigungen.

Was macht dir dabei am meisten Spaß?

Die Frauen! Immer wieder die Vielfalt unseres Netzwerks und anderer Netzwerke (beim berüchtigten Netzwerksvernetzen) kennenzulernen und viel mehr spannende Projekte und Ideen im Kopf zu haben, als sich auch nur ansatzweise verwirklichen lassen. Möglichst viele Frauen, Aktionen und Nischen zu kennen, um bei scheinbar unüberwindlichen Schwierigkeiten sofort die richtige Partnerin an der Hand zu haben, die „sich mit sowas auskennt“. Bei der E-Akademie ist es eindeutig der Technikkram, ich würde so gerne Programmieren lernen und mehr Websachen machen, aber dazu fehlt mir im Moment einfach die Zeit.

Warum bist du bei den BücherFrauen aktiv?

Als ich von den BücherFrauen hörte, wusste ich sofort: Bei denen bist Du richtig! Es ist einfach erholsam, mit Frauen zusammenzuarbeiten, die ein sehr ähnliches oder gleiches Verständnis von parteilicher feministischer Netzwerkarbeit haben, ohne sich ständig darüber austauschen zu müssen. Es ist einfach immer mitgedacht. Und hier stimmt das für mich auch – im Gegensatz zum generischen Maskulinum, das nur am Rande … Die BücherFrauen sind für mich ein wichtiger Bestandteil meines beruflichen Lebens, sie haben mir in allen „Entwicklungsstufen“ geholfen, öffnen Türen und stehen hinter mir, wenn ich vor beruflichen Herausforderungen stehe. Ich hab immer ein Blaues Buch im Verlag, damit ich sofort weiß, welche Frau ich direkt ansprechen kann, wenn ich zu einem bestimmten Thema kollegiale Hilfe oder Fachwissen brauche. Durch mein Engagement gebe ich das ein bisschen zurück und trage hoffentlich dazu bei, dass andere Frauen unser Netzwerk auch so erleben.

Was hast du im Ehrenamt gelernt?

Gelegenheiten zu ergreifen, Organisieren, Haltung, Improvisieren, Frust aushalten, Dateien-Jonglage, den Wert der Wertschätzung, langen Atem – Ich übe noch: Loslassen, Vertrauen in „dann macht es eben eine andere“, Nein sagen.

Was tust du, wenn du nicht für die BücherFrauen aktiv bist?

Arbeiten, Hausaufgaben kontrollieren und Vokabeln abfragen, aufräumen und Wäsche zusammenlegen, mit Nachbar_innen und Freund_innen vor der Tür sitzen und rauchen. Manchmal sitze ich draußen und lese in der Sonne.

An welchem Projekt arbeitest du aktuell?

Die Mailadressen der Düsseldorf/Rhein-Ruhr-Frauen in mein Mailprogramm zu importieren, damit die Regionalgruppe endlich mal wieder was von mir hört. Der Städtegruppe Köln/Bonn haben sich die meisten Frauen der Regionalgruppe Düsseldorf/Rhein-Ruhr zugeordnet, nachdem sich dort erstmal keine Nachfolgerinnen für die scheidenden Funktionsfrauen fanden. Deshalb lautet das nächste Projekt „Zusammenwachsen oder Neustrukurierung“ …

Beruflich arbeite ich am Feinschliff des E-Papers der „Neue Gesellschaft/Frankfurter Hefte“ und daran, die Bezeichung „App Developer“ auch zu verdienen (tu ich NICHT), ONIX-Dateien ohne Fehler zu generieren und im VLB alle Titel auf Goldstatus zu kriegen.

Sonst am Großprojekt „Nachfolge“ in allen Bereichen: Die Köln/Bonn-Düsseldorf-Rhein/Ruhr-Gruppe braucht dringend neue Funktionsfrauen, die E-Akademie eine (oder zwei) neue Koordinatorin(nen). Der Verlag sucht eine Elternzeitvertretung für meine Kollegin von der Pressestelle für ein Jahr (Anfragen gern unter flora.frank(at)dietz-verlag.de).

Wobei kannst du Unterstützung aus dem Netzwerk gebrauchen?

Genau dabei: Liebste Frauen, ich bräuchte dringend

– eine oder zwei Frauen, die die Regionalgruppe Köln/Bonn-Düsseldorf-Rhein/Ruhr als Regionalsprecherin(nen) übernehmen. Es gibt großartige Frauen in der Gruppe, die einer alle Unterstützung zukommen lassen. Ich mache das jetzt seit 2008 und mal ganz abgesehen davon, dass ich einfach mal gerne 1–2 Jahre in keiner Verantwortung sein würde, finde ich, dass es der Gruppe nur gut tun kann, wenn eine neue Funktionsfrauen-Crew an die Reihe kommt!

– eine verlagserfahrene Pressefrau, die weiß, wie wichtig gutes Arbeitsklima in einem Vier-Menschen-Verlag ist.

Was ist Dein Lebensmotto?

„Jetzt, da mein Haus verbrannt ist, steht nichts mehr zwischen mir und dem Mond.“ und, weil es so schön kurz und wahr ist: ALLES WIRD GUT

Ein Kommentar

  1. … und wenn es nicht gut ist, ist die Geschichte noch nicht zu Ende. Schönes Interview mit einer tollen BücherFrau (mit der ich seit Jahren super und wahnsinnig gerne in der Akademie zusammen arbeite).

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