Vorhang auf und Bühne frei für engagierte Frauen. Ehrenamt und Engagement bekommen in dieser Blog-Interviewreihe ein Gesicht. Die Fragen stellt Nadja Mortensen, BücherFrau aus Hamburg. Heute: Justine Lipke – Regionalsprecherin Köln-Bonn/Rhein-Ruhr.
Wer bist du und wie bist du zu Deiner Aufgabe bei den BücherFrauen gekommen?
Ich bin Justine, im 6. Jahr Bücherfrau und seit drei Monaten Regionalsprecherin für Köln-Bonn/Rhein-Ruhr mit 80 regionalen Mitgliedsfrauen. Wie ich dazu kam? Flora Frank, meine Vorgängerin, suchte nach acht engagierten Jahren dringend eine Nachfolgerin. Da dachte ich: jetzt oder nie, trau dich!
Was macht dir dabei am meisten Spaß?
Schon nach kurzer Zeit, quatsch, eigentlich sofort, hat sich ein reger Austausch mit einer ganzen Reihe von Bücherfrauen über die unterschiedlichsten Dinge ergeben. Jede Frau macht etwas anderes, hat einen anderen Hintergrund und Werdegang. Das ist sehr bereichernd!
Letzte Woche zum Beispiel war ich bei einem Neujahrsempfang, den die lokalen Bücherfrauen zum dritten Mal zusammen mit acht weiteren Frauennetzwerken auf die Beine gestellt haben – Eva Hehemann sei Dank! Es gab eine Podiumsdiskussion mit couragierten Frauen mit anschließendem Netzwerken. Nicht nur, dass der Abend inhaltlich sehr interessant war, ich habe mehrere Frauen, auch von anderen Vereinen, kennengelernt. Daraus werden sich neue Kooperationen für die Zukunft ergeben. Am Ende des Abends wusste ich: klasse, das macht hier richtig Spaß!
Warum bist du bei den BücherFrauen aktiv?
Als sich die Chance ergab, Regionalsprecherin zu werden, dachte ich: Warum immer nur konsumieren, jetzt gestalte ich mal selbst. Ich bin erst ganz am Anfang, den „regionalen Haufen“ der 80 Bücherfrauen kennenzulernen. Aber es gibt mir die Möglichkeit, mit vielen Frauen in Kontakt zu treten und aktiv, in der Rolle der Regionalsprecherin, auf Menschen zuzugehen, um Veranstaltungen zu planen.
Ich bin überrascht, wie viele Leute, auch Frauen in der Buchbranche, die Bücherfrauen nicht kennen, aber ich arbeite daran, dass sich das ändert. ;o)
Was hast du im Ehrenamt gelernt?
Persönlich bedeutet die Regionalsprecherschaft, mich aus der Komfortzone zu begeben, mehr in den Vordergrund zu gehen.
In der kurzen Zeit als Regionalsprecherin habe ich schon gemerkt, wie schwer es ist, die vielen BücherFrauen, die auf der Mitgliederliste stehen, sich aber nie blicken lassen, aus ihren Verstecken zu locken. (Zugegeben: früher gehörte ich auch dazu.) Ob ich das mit interessanten Veranstaltungen ändern kann? Schauen wir mal, frag mich in einem Jahr nochmal.
Was tust du, wenn du nicht für die BücherFrauen aktiv bist?
Nach verschiedenen Stationen als Herstellerin und Lektorin bin ich im Moment Redakteurin für Kinderbücher bei Egmont Schneiderbuch. Privat bin ich leidenschaftliche Gärtnerin, Wanderin, Sammlerin, Ausprobiererin, Vorleserin und noch so einiges mehr.
An welchem Projekt arbeitest du aktuell?
Ich arbeite daran, für die Regionalgruppe spannende Programmpunkte für die nächsten Monate auf die Beine zu stellen: Ich konnte schon drei Frauen aus unserem Kreis animieren, uns demnächst etwas über ihre eigenen Projekte zu erzählen. In Kürze wird es einen Verlagsbesuch bei Schneiderbuch geben, außerdem bin ich mit einem Experten für die Insel-Bücherei im Gespräch, einen historisch-literarischen Abend für die BücherFrauen anzubieten. Aber es soll auch Angebote zum beruflichen Fortkommen geben wie Coaching-Seminare.
Wobei kannst du Unterstützung aus dem Netzwerk gebrauchen?
Privat könnte ich ein paar Tipps für meine anstehende Masterarbeit in meinem berufsbegleitenden MBA-Studium gebrauchen. Ich möchte über digitale Erlösmodelle in Verlagen schreiben. Ich suche nach Ansprechpartnern/innen, die in diesem Bereich Erfahrung gesammelt haben und bereit wären, mir für eine empirische Arbeit Auskünfte zu erteilen. Oder vielleicht gibt es ein ganzes Projekt, das ich wissenschaftlich begleiten könnte?
Als neue Regionalsprecherin bin ich direkt auf einige Frauen gestoßen, die schon seit vielen Jahren aktiv sind. Das ist toll! Dennoch würde ich mir wünschen, es würden sich mehr Frauen mit Feedback, Ideen etc. einbringen. Davon hätten alle etwas. Ich sehe die BücherFrauen als Riesenchance, über den eigenen Tellerrand zu schauen und voneinander zu lernen.
Was ist Dein Lebensmotto?
Jeder Tag ist ein Neubeginn mit unendlich vielen Möglichkeiten.
2. Februar 2016 um 15:19
🙂 endlich frischer Wind in Köln/Bonn/Düsseldorf, ich freue mich sehr!
2. Februar 2016 um 15:26
Bis bald bei Euch in Köln-Bonn/Rhein-Ruhr, ich bin schon sehr gespannt.