BücherFrauen

Ein Beitrag zur Debattenkultur in der Buchbranche

#sichtbar: Rabea Güttler – Regionalsprecherin Hamburg

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Vorhang auf und Bühne frei für engagierte Frauen. Ehrenamt und Engagement bekommen in dieser Blog-Interviewreihe ein Gesicht. Die Fragen stellt Doreen Schröter. Heute: Rabea Güttler – Regionalsprecherin in Hamburg. 

Wer bist du und wie bist du zu deiner Aufgabe bei den BücherFrauen gekommen?

Rabea Güttler (Foto: privat)

Mein Name ist Rabea Güttler, ich bin freie Lektorin und Übersetzerin, Bloggerin, Geschichten-Plotterin (bisher nur für mich) – und Regionalsprecherin der Hamburger BücherFrauen. Ich kam ganz unvermittelt an diese Aufgabe. Eigentlich wollte ich nur ins Orga-Team der nächsten Mentoring-Runde einsteigen. Als Mentee fand ich das Programm genial und wollte daher den nächsten Mentees und Mentorinnen zur Seite stehen und mich so ans Ehrenamt herantasten. Das Mentoring-Team kam dann leider nicht zustande, dafür fragte mich meine Vorgängerin, die damalige Regionalsprecherin Martha Wilhelm, ob ich mir diese Arbeit vorstellen könnte.

Was macht dir dabei am meisten Spaß?

Ich lerne quasi jeden Tag etwas Neues: Events planen, Newsletter schreiben, Sponsoren suchen – so viele Dinge, die ich bei meinem Brotjob nie hätte ausprobieren können. Als Regionalsprecherin hat man seine Finger überall mit drin. Dieses Jahr wird ja auch die Jahrestagung der BücherFrauen in Hamburg abgehalten. Anfang dieses Jahres wollte ich als „einfache“ BücherFrau ein bisschen Ehrenamt-Luft schnuppern – jetzt bin ich als Regionalsprecherin mittendrin im Geschehen. Ein Event von solcher Größe zu planen ist etwas gänzlich Neues für mich. Es gibt so vieles, an das man denken muss, so vieles, was ich mir erst jetzt aneigne und von meinen Mit-Organisatorinnen lerne. Ich bin so dankbar, dass sie mit so viel Herzblut und Know-how dabei sind.

Es macht mir aber vor allem Spaß, neue Kontakte zu knüpfen. Bei meiner Arbeit als freie Lektorin arbeite ich viel zu Hause – allein und still vor mich hin. Ich genieße es regelrecht, zu Veranstaltungen zu gehen, mich auszutauschen und immer wieder neue Aspekte der umfangreichen Buch- und Medienbranche zu erfahren.

Warum bist du bei den BücherFrauen aktiv?

Der Wunsch, mit anzupacken, kam ziemlich schnell nach meinem Eintritt in den Verein. Wie gesagt, das Arbeitsleben einer freien Lektorin kann schnell ziemlich einsam werden. Um neue Leute kennenzulernen und mal aus dem Haus zu kommen, bin ich zu fast allen Veranstaltungen, Verlagsbesuchen und Stammtischen der Hamburger BücherFrauen gegangen und habe Gefallen am Netzwerken gefunden. Aber auch die Kerngruppe an Frauen, die sich um all diese Dinge kümmert, ob in offizieller Funktion oder einfach aus Freude am Tun, war mir sympathisch. Als Mentee im Mentoring-Programm konnte ich fast nicht glauben, wie passend die Frauen vom Orga-Team mich vermittelt hatten. Dank meiner Mentorin Steffi Korda habe ich den Schritt in die vollständige Selbstständigkeit gewagt und auch sonst sehr viel gelernt. Ich wollte dieses Erfolgsgefühl gerne weitervermitteln und den Verein unterstützen, der mir sehr viel gegeben hat.

Was tust du, wenn du nicht für die BücherFrauen aktiv bist?

Ich gebe es zu: Eigentlich bin ich Bloggerin geworden, um einen guten Grund zu haben, Autor*innen im offiziellen Rahmen eines Interviews mit Fragen löchern zu können (#fangirling!) und um meine Familie und Freunde mit Ausschweifungen über die zahlreichen Bücherwelten zu verschonen. Durch das Rezensieren von Büchern und das Berichten über Lesungen und andere Veranstaltungen durchlebe ich alles noch einmal und kann mich auf ganz andere Art und Weise damit auseinandersetzen. Groß und berühmt will ich durch den Blog nicht werden, aber ich freue mich über alle, die ich mit meinen Beiträgen erreiche.

Ich versuche mich auch an meinen eigenen Romanen. Geplottet ist schon alles, nur die Zeit zum Runterschreiben fehlt (und ja, auch manchmal die Disziplin). *seufz*. Meine Mutter, der ich schon Auszüge zum Lesen gegeben habe, hat bereits angemerkt, dass sie noch nie so lange auf eine Fortsetzung gewartet hat. Obwohl George R.R. Martin mich in dieser Hinsicht sicherlich (noch) übertrumpft.

Wenn ich nicht gerade in fremden oder eigenen Geschichtenwelten wandle, genieße ich mit Freunden die schöne Café-Szene in Lüneburg und auch das Katzenkuscheln im Lüneburger Tierheim.

An welchem Projekt arbeitest du aktuell?

Mit Stephi Wedhorn, einer Freundin und Kollegin, habe ich in Lüneburg, wo wir beide zu Hause sind, einen Stammtisch eingeführt: den BuchBranchenSchnack. Wir möchten BücherFreunde (jeglichen Geschlechts) gerne in unsere schöne Stadt einladen, aber vor allem Menschen aus der Region, die mit Büchern arbeiten und/oder Bücher lieben, zusammenbringen und kennenlernen. Der erste Stammtisch war ein großer Erfolg und wir arbeiten zurzeit an Folgeterminen. Eine Website und eine Facebook-Seite gibt es auch schon, falls jemand sich näher informieren möchte.

Wobei kannst du Unterstützung aus dem Netzwerk gebrauchen?

Ein Verein lebt von ehrenamtlichem Engagement. Wir wollen das Mentoring-Programm nächstes Jahr wieder anbieten. Dafür brauchen wir noch Frauen für das Orga-Team.

Und auch eine Regionalsprecherin suchen wir: als Nachfolgerin für meine Partnerin in crime Nadja Mortensen, deren zwei Amtsjahre nächstes Jahr vorbei sind.

Außerdem legt die wunderbare Maya Kiesselbach ebenfalls zum nächsten Jahr ihr Amt als Stammtisch-Koordinatorin nieder. Falls sich also jemand vorstellen kann, die netten Netzwerkrunden zu planen und zu moderieren: Meldet euch gerne bei uns!

Und es geht auch nicht ohne Pressefrau, um unsere tollen Netzwerkaktivitäten nach außen zu tragen. Wer Interesse an diesem Amt hat: Schreib uns gerne oder sprich uns beim nächsten offenen Treffen darauf an!

Was ist dein Lebensmotto?

„You have exactly one life in which to do everything you’ll ever do. Act accordingly.“ (Colin Wright)

Ich will so vieles in meinem Leben machen. Warum es also nicht einfach ausprobieren? So kam es zu meinem Patchwork-Arbeiten als Lektorin, Bloggerin, Netzwerkerin und (hoffentlich zukünftig:) Autorin. Und so kam es auch, dass ich ein Jahr lang mit einem Zirkus gereist bin und drei Monate – ohne guten Grund, außer dem, dass ich die Stadt so schön finde – in Barcelona gelebt habe. Ausprobieren, mitmachen, (Erfahrungen und Erinnerungen) mitnehmen. Am Ende bereut man nur das, was man nicht gemacht hat, die What-ifs und die ungenutzten Möglichkeiten.

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Autor: Dr. Doreen Schröter

Doreen Schröter ist Schlussredakteurin für Print- und Onlinemedien und freie Lektorin für Sach- und Fachpublikationen, mit besonderer Expertise in den Themenbereichen Wassersport, Afrika südlich der Sahara sowie Sprach- und Kommunikationswissenschaften. Eine spezielle Leidenschaft hegt sie für biografische Projekte. Neben den BücherFrauen ist sie auch im VFLL (Verband der Freien Lektorinnen und Lektoren) aktiv - derzeit als eine von zwei Regionalsprecherinnen in Hamburg.

10 Kommentare

  1. Liebe Rabea,

    vielen Dank. Freue mich auf das persönliche Kennenlernen auf der Jahrestagung in Hamburg.

    Beste Grüsse,
    Yvonne

  2. Liebe Rabea,
    schön, Dich auf diese Weise kennenzulernen. Ich freue mich auf ein persönliches Treffen übernächstes Wochenende in Hamburg.

    Herzliche Grüße,
    Silke

  3. Liebe Rabea,

    du bist die beste Nachfolgerin, die man sich wünschen kann 😉 Ich bin sehr froh, dass du trotz weiter Anfahrt so engagiert in Hamburg bist und all deine tollen Ideen und dein diplomatisches Geschick bei uns in der Gruppe einbringst. Egal was du anpackst, mit deiner Kreativität und deiner Energie wird es super! Ich freue mich auch schon auf deinen Roman …

    Liebe Grüße

    Martha

  4. Liebe Yvonne, liebe Silke,
    vielen Dank für eure Kommentare. Schön, dass ihr nächste Woche dabei seid. Ich freu mich schon.

    Liebe Martha,
    vielen, vielen Dank für deine lieben Worte. So ein Feedback zu kriegen geht echt ans Herz.
    Ich bin sehr dankbar, dass ich euch alle und vor allem dich über die BücherFrauen kennengelernt habe.
    Deinen Roman habe ich ja schon lesen dürfen … ich muss wohl endlich nachlegen 😉

    Liebe Grüße aus Lüneburg
    Rabea

  5. Rabea, viel Glück bei all Deinen Aktivitäten und natürlich auch Erfolg!
    Ich bedaure, nicht in Hamburg dabei sein zu können und wünsche allen viel Vergnügen und gute Begegnungen!
    Liebe Grüße aus Giekau an der Ostsee

    • Liebe Cornelia,

      danke für deine Nachricht.
      Schade, dass du vergangenes Wochenende nicht dabei sein konntest.
      Aber Giekau ist ja gar nicht so weit von Hamburg entfernt – komm uns gerne einmal besuchen; dann können wir ein wenig bei einem Kaffee schnacken. Ich würde mich freuen, dich kennenzulernen.

      Viele Grüße aus Lüneburg

  6. Hallo Rabea,
    schön dich auf der Jahrestagung kennengelernt zu haben. Bei dieser Gelegenheit nochmals: Danke für die tolle Orga. Ihr habt eine sehr schöne Tagung hingelegt. Demnächst mehr!

    • Hallo Christina,
      die Orga-Zeit will ich gar nicht missen, die hat sehr viel Spaß gemacht – und die Tagung erst recht! 🙂
      Es freut mich, dass sie dir gefallen hat. Das Lob gebe ich gerne an den Rest unseres Teams weiter.

      Ich freue mich schon auf unser nächstes Treffen.

      Liebe Grüße

  7. Das finde ich auch, es war eine tolle Tagung! Ihr habt euch enorme Arbeit gemacht um es uns in Hamburg angenehm zu machen.

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