BücherFrauen

Ein Beitrag zur Debattenkultur in der Buchbranche

#Sichtbar: Ulrike Dörr – Regionalsprecherin in Stuttgart

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Vorhang auf und Bühne frei für engagierte Frauen. Ehrenamt und Engagement bekommen in dieser Blog-Interviewreihe ein Gesicht. Die Fragen stellt Gabriele Kalmbach. Heute: Ulrike Dörr – Regionalsprecherin der BücherFrauen in Stuttgart.

© privat

Wer bist du und wie bist du zu deiner Aufgabe bei den BücherFrauen gekommen?

Zu den BücherFrauen bin ich schon recht früh, zu Beginn meiner Ausbildung zur Verlagskauffrau, gekommen – durch eine Kollegin hörte ich von dem Netzwerk, besuchte öfter die Treffen der Heidelberg-Mannheimer Gruppe und hatte irgendwann meinen ersten „Job“ als Finanzfrau. Nach dem berufsbedingten Ortswechsel nach Stuttgart tummelte ich mich dort einige Jahre als Webbeauftragte. Seit Januar 2016 habe ich zusammen mit Almut Galos die Leitung der Städtegruppe Stuttgart inne. Wie ich dazu gekommen bin? Almut hat freundlich-überzeugend bei mir angeklopft …

Was macht dir dabei am meisten Spaß?

Ich arbeite gerne im Team – ich empfinde es als befriedigend, wenn beim Entwickeln oder Ausgestalten einer neuen Idee die Bälle hin- und hergehen, Lösungen gesucht und gefunden werden, man aufeinander zählen kann … Spaß machen auch das Voneinander-Lernen und Gemeinsam etwas auf die Beine zu Stellen, was es sonst in dieser Form nicht gegeben hätte, das Schaffen von Verbindungen, beispielsweise durch einen inspirierenden Abend mit einem Austausch zwischen Menschen, die sich vorher nicht kannten, oder einem wichtigen Thema einen Raum und damit Sichtbarkeit und Wirkung zu geben.

Warum bist du bei den BücherFrauen aktiv?

Hier habe ich jederzeit Möglichkeiten, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen und mich auszuprobieren. Ich habe über die Jahre viele der Möglichkeiten genutzt, von der Teilnahme an Mentoringprogrammen, Besuchen von Seminaren der BF-Akademie (immer lohnend!) bis hin zum Learning-by-Doing in den ehrenamtlichen Tätigkeiten, wie dem (Mit-)Organisieren vieler Veranstaltungen. Mit den Jahren sind viele Kontakte gewachsen, im Verein, der Branche und der Region. Motivatoren sind für mich sicher auch das Mitgestalten und Dazugehören zu einem größeren Ganzen, das Teilen gemeinsamer/ähnlicher Ziele. Last but not least bin ich auch dankbar für die Unterstützung und Ermutigung, die ich immer wieder von BücherFrauen erfahren habe. Vielleicht hätte ich ohne die Hilfe einer BücherFrau nicht mal meine Ausbildung abschließen können – sie vermittelte mir nach der teilweisen Auflösung meines Ausbildungsbetriebs einen Platz in einem anderen Verlag, in dem ich den Rest der Ausbildung absolvieren konnte.

Was hast du im Ehrenamt gelernt?

Organisatorische Fähigkeiten, Geduld, Einsicht in die eigenen Begrenzungen, aber auch mehr Vertrauen in eigene Fähigkeiten. Ich begegne Neuem mit weniger Scheu, sooo kalt ist das Wasser oft gar nicht, in das man springt …

Was tust du, wenn du nicht für die BücherFrauen aktiv bist?

Mein Arbeitsalltag ist ebenfalls teamorientiert: Mit meinen KollegInnen verkaufe und bewerbe ich die geisteswissenschaftlichen Bücher und Zeitschriften des frommann-holzboog Verlags. Die berühmte Life-Balance versuche ich u. a. mit Natur, Bewegung (am besten einer Kombination von beidem), vielfältiger Lektüre und dem Zusammensein mit FreundInnen herzustellen.

An welchem Projekt arbeitest du aktuell?

Im Juni wird es in Stuttgart wieder einmal eine Fortsetzung der bewährten Kooperation mit den Jungen Verlagsmenschen geben, einen Abend zum Thema „Knigge heute – richtige Umgangsformen im Beruf und im Privatleben“, den ich mitorganisiere. Wie immer freuen wir uns über Gäste: am 22.06.2017 um 19:30 Uhr geht’s los.

Wobei kannst du Unterstützung aus dem Netzwerk gebrauchen?

In der Rolle als Städtesprecherin: Jede – auch kleinere, projektbezogene – Unterstützung ist wertvoll, um den „Vereinsbetrieb“ am Laufen zu halten. Über beherzte Angebote auch von „Neuen“ sind wir immer froh, ob es das Verteilen von Flyern, das Ansprechen von potenziellen Interessentinnen, das Mitplanen oder Dokumentieren einer Veranstaltung oder die längerfristige aktive Mitarbeit in der Städtegruppenleitung ist. Und sonst: Ich fände es spannend, mehr vom konkreten Berufsalltag anderer BücherFrauen zu erfahren, am liebsten vor Ort – vielleicht wird die gute Idee eines „Shadowing“ doch irgendwann einmal Realität bei den BücherFrauen.

Was ist Dein Lebensmotto?

Gerade denke ich öfter an eine Aussage meiner kürzlich im hohen Alter verstorbenen Tante: „Wenn Du etwas machen willst, mach es bald, warte nicht zu lange.“

Autor: Dr. Gabriele Kalmbach

Bon voyage! Seit Jahren schreibe, redigiere und konzipiere ich Bücher rund um Essen und Kulinarik, Reise und Freizeit. Und bon appétit! Kochbücher zu übersetzen und lektorieren ist mein zweites Standbein. Außerdem verfasse ich kulinarische Texte und Warenkunde, prüfe und redigiere Rezepte, porträtiere Winzer und besuche kleine, feine Geschäfte, Manufakturen und Gasthäuser. Bei den Bücherfrauen war ich als Städtesprecherin in Köln, zweite und erste Vorsitzende und im Beirat aktiv. www.gabrielekalmbach.de

2 Kommentare

  1. Immer wieder spannend und motivierend, was für andere BücherFrauen das Netzwerk bedeutet. Vielen Dank fürs Fragen und Auskunft geben.

  2. Herzlichen Glückwunsch liebe Ulrike. Weiterhin im Team viel Erfolg! Beste Grüße nach Stuttgart

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