
Nefeli Kavouras © Foto: Andreas Hornoff
Die Initiative „5 to watch“ der Netzwerke BücherFrauen e. V. und The Female Publisher bietet fünf herausragenden FLINTA-Stimmen aus der Buchbranche eine Bühne für ein Jahr. Im Januar haben wurden die folgenden fünf Personen als „5 to watch“ bekanntgegeben:
Valo Christiansen, Alina Gries, Stefanie Jaksch,
Nefeli Kavouras, Andrea Lunau
Mehr zur Initiative ist hier zu finden:
5 to watch: Bücherfrauen – Women in Publishing.
In dieser Reihe stellen sich alle Fünf noch einmal ausführlicher vor und teilen ihre Perspektiven auf das Jahr 2025.
In diesem Beitrag antwortet Nefeli Kavouras auf unsere Fragen.
1. Wie bist du in das Jahr 2025 gestartet? Welche Projekte haben dich vielleicht aus dem vorangegangenen Jahr begleitet; was konntest du abschließen?
Ich bin zunächst mit einem Schreiburlaub in Marseille gestartet. Drei Wochen, in denen ich die Arbeit an meinem Roman beenden konnte. Das war der beste Jahresstart, den ich mir hätte wünschen können und überhaupt bin ich dankbar, mittlerweile gut meine Zeit einteilen zu können, um mir so eine Auszeit leisten zu können.
2. Mit Blick auf 2025: Worauf freust du dich besonders, was ist dir besonders wichtig in unserer Branche? Welche Highlights erwarten dich und uns deiner Meinung nach in der Buchbranche? Was planst du konkret?
Gerade stecke ich mitten in der Planung für das Literaturprogramm der altonale, das bereitet mir viel Freude, wie auch in der Planung für das Herbstprogramm des mairisch Verlags. Das ist immer ein besonderer, fast magischer Vorgang, wenn man an etwas arbeitet (Veranstaltung oder Buch), was noch nicht da ist, aber von Woche zu Woche greifbarer wird. Und zeitgleich wird auch mein eigener Roman greifbarer, bald startet die Lektoratsphase und dann bin ich endlich mit dem Stoff nicht mehr allein, sondern im Dialog.
3. Welche Themen hältst du dieses Jahr für besonders wichtig in der Buchbranche?
Puh, Geld! Überall hakt es ja an Finanzierungen. Ich hoffe auf eine strukturellen Verlagsförderung für unabhängige Verlage, was in Anbetracht der wachsenden Papierpreise einfach eine große Notwendigkeit ist. Mit Sorge beobachte ich, wie mehr und mehr inhabergeführte Buchhandlungen schließen müssen, wie es bei Literaturfestivals an Finanzierungen hakt und und und.
4. Welche drei Personen aus der Buchbranche und darüber hinaus inspirieren dich am meisten und warum?
Ich bin echt nicht gut mit „Vorbildern“, also eigentlich kann ich nur die Frage so beantworten: Mich inspirieren die Personen mit am meisten, mit denen ich zusammenarbeite. Ein Projekt ist immer nur so gut, wie die Dynamik der Mitarbeitenden und ich bin sehr dankbar, dass ich mich menschlich in all meinen Projekten sehr wohl- und gesehen fühle. Und dass ich umgeben von Menschen bin, die mich fordern, weiterbringen, mich aber auch an den wichtigen Stellen hinterfragen. Mich inspirieren also z.B. Peter Reichenbach und Daniel Beskos vom mairisch Verlag, mich inspirieren viele Autorenkolleg*innen, mit denen ich mich austauschen kann, Autor*innen, die ich auf der Bühne moderieren darf, mein Podcastpartner Anselm Neft und und und.
5. Wie steht es um deine persönlichen Lesegewohnheiten: Welches Genre liest du am liebsten? Hast du Lieblingsautor*innen oder wessen Texte hast du zuletzt besonders genossen? Und welche Titel sind dein All-Time-Favorite?
Ich lese viel Gegenwärtiges, was auch arbeitsbedingt ist. All-time-Favourite bleibt aber wohl alles von Astrid Lindgren. Ich werde nie müde von ihren Büchern.
Zuletzt habe ich sehr genossen: „Sohn ohne Vater“ von Feridun Zaimoglu oder auch „Lebensversicherung“ von Kathrin Bach.
6. Ganz spontan: Was liegt dir mehr?
Kaffee oder Tee? Kaffee!
Katze oder Hund? Mittlerweile Hund, Älterwerden ist eine Überraschung!
Print oder eBook? Hä, Print natürlich!
Frankfurt oder Leipzig? Funktionierende Sitzplatzreservierung auf dem Heimweg
Romance oder Krimi? Ich wäre gern Typ Krimi, bin aber wohl doch ein Hauch zu romantisch veranlagt.
7. Welches Buch liest du gerade?
„Mein Jahr der Ruhe und Entspannung“ von Ottessa Moshfegh.
10. Juni 2025 um 07:28
Herzlichen Dank für die interessanten Einblicke. Hat mich gleich zum Podcast geführt.