
Buchladen Osterstraße Hamburg
Ein Beitrag von Charlotte Fondraz
Das ist das Motto der AG FemBuWo: Bücher statt Blumen! Auch in 2025 wird der Termin der FemBuWo entsprechend gelegt. Wir würden eine schöne Tradition ins Leben rufen, wenn wir den Muttertag jedes Jahr mit unserer Abschlussveranstaltung feiern.
Wir wollen die Woche in 2025 mit einem Extra-Budget sichtbarer machen und zwar mit einer Auftakt- und einer Abschlussveranstaltung. Wenn auch viele Nicht-BücherFrauen Lust aufs Mitmachen bekommen, gibt es in 2025 wieder mehr Veranstaltungen. Die Woche sollte regelmäßig durchgeführt werden, zu einem festen Zeitpunkt, damit alle Interessierten damit planen können.
Neues Team mit neuen Ideen
Weil vor einem halben Jahrhundert die ersten Buchhandlungen und Verlage speziell von und für Frauen gegründet wurden, möchten wir dies zum Thema der nächsten FemBuWo machen. Noch befinden wir uns am Beginn der Planung; für Umsetzungsideen zu unserem Thema sind wir sehr dankbar.
Brennst du für dieses Thema und würdest du vielleicht gern ein Teil der Feministischen Buchwoche werden? Du kannst:
- unserer AG FemBuWo beitreten, auch wenn du keine großen zeitlichen Kapazitäten frei hast,
- eine Veranstaltung für die FemBuWo 2025 planen, organisieren, durchführen, in Präsenz oder online, zu einem Thema rund ums Buch und Feminismus,
- uns bei einer konkreten Aktion helfen, z.B. beim Anschreiben von Buchläden, Kulturhäusern und anderen potentiellen Akteur*innen,
- deine Ideen mit einbringen, wer einzelne Veranstaltungen sponsern könnte und die nötigen Kontakte besorgen.
Oder bist du mit einer Zeitung oder mit anderen Medien vernetzt? Melde dich!
Du hast andere Ideen, wie du die FemBuWo fördern kannst? Bitte schreib uns an! Gern auch direkt an mich: charlotte.fondraz@gmail.com
Wir sind nur 6 Frauen in der AG. Die Suche nach Sponsor*innen kostet viel Zeit und Energie, die dann woanders fehlt. Für die Auftakt- und die Abschluss-Veranstaltung beantragen wir deswegen für 2025 ein Budget.
Die FemBuWo ist eine Verbindung von Feminismus und Büchern und erhöht die Sichtbarkeit unseres Netzwerks, sie gehört also zum „Kerngeschäft“ der BücherFrauen. Deswegen bitten wir alle BücherFrauen um Unterstützung unseres Finanzantrags auf der Vollversammlung im November.
Rückblick: Was 2024 gelaufen ist

Britta Jürgs, Paula & Paula, Berlin
Foto: Julia Baudis
Die Feministische Buchwoche 2024 (kurz FemBuWo24) fand vom 4.-12. Mai 2024 statt und endete somit, wie auch im Vorjahr, am Muttertag. Es waren insgesamt 27 Veranstaltungen angemeldet, das sind 21 weniger als im letzten Jahr. Warum? Das ist die große Frage.
Ich persönlich könnte mir vorstellen, dass der Neuheitseffekt verpufft ist. Außerdem waren in der AG nur 5 Frauen aktiv, letztes Jahr waren wir etwas zahlreicher (zum Schluss noch 7).
Ein weiterer Unterschied zwischen der FemBuWo in 2023 und 2024: Wir hatten in diesem Jahr kein Extra-Budget zur Verfügung und konnten nur eine kleine Auftaktveranstaltung ausrichten (und zwar im Frauenmediaturm in Köln, aber dazu komme ich später noch). 2023 dagegen fand in der Frauenbibliothek MonaLiesA eine große Auftaktveranstaltung statt, die der FemBuWo sicherlich viel Sichtbarkeit beschert hat.

Agnes-Buchhandlung, Köln
© Foto: Dr. Gerit Sonntag
Von den 27 Veranstaltungen in 2024 fanden 8 online und 19 in Präsenz statt und wurden 17 von Regionalgruppen (RGs) organisiert und 10 von „Freundinnen der BücherFrauen“. Interessanterweise wurde 2023 die Mehrzahl der Veranstaltungen (28 von 48) von den „Freundinnen“ angemeldet.
Erfreulich finde ich, dass sich 9 von unseren 15 Regionalgruppen (RG) beteiligt haben, auch wenn dies gegenüber 2023 (11 von 15) ein Rückgang ist. Die RG Mitteldeutschland, Hannover, GÖ/Kassel, Berlin, Bielefeld, München und Hamburg organisierten je eine Veranstaltung, Bremen/OL drei. Mega aktiv war die RG Köln mit 8 Veranstaltungen, die zum großen Teil von Gerit Sonntag und ihrem Verlag gestemmt wurden.
Sichtbarkeit
In den Medien waren wir weniger präsent (das Börsenblatt hat z.B. nichts geschrieben). Mögliche Gründe waren dafür das mangelnde Budget, wodurch wir keine große Auftaktveranstaltung ausrichten konnten. 2023 diente die Auftaktveranstaltung in der MonaLiesA als Aufhänger für Ankündigungen der FemBuWo und war werbewirksam.
Außerdem war der Neuheitseffekt 2024 verpufft, aber die FemBuWo noch nicht als regelmäßige jährliche Veranstaltung wahrgenommen. Das soll sich ändern! Beachtenswert war ein Interview mit dem WDR, das über 1LIVE am Muttertag ausgestrahlt wurde.
In den Sozialen Medien, sprich Instagram, wurde die FemBuWo 2024 wohl weniger erwähnt: Die Hashtags #fembuwo und #feministischebuchwoche erschienen in Kombination mit den Jahreszahlen seltener (2024: 191 Publikationen gegen 258 Publikationen in 2023). In 2025 sollten wir, also die BF allgemein und die AG FemBuWo im Besonderen, die Veranstalter*innen stärker motivieren, unsere Hashtags zu nutzen.
Auftaktveranstaltung im Frauenmediaturm
Zu der Auftaktveranstaltung unter dem Titel „Frauengeschichte bewahren“ berichtet die Organisatorin Gerit Sonntag:

Dr. Berit Schallner © Foto: Julia Steinmetz
Dr. Berit Schallner erläuterte, warum Frauenarchive wichtig sind, was passiert, wenn wir Frauen in unserer Geschichte vergessen und wieso wir noch nie von Bertha Rahm gehört haben. Sie erklärte, dass Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern einen herben Schnitt in der Archivierung von Frauengeschichte erlitten hat: Die Nazis haben ganze Archive zerstört. Ihr Vortrag zeugte von einer unglaublichen Wissenstiefe und war voller Informationen, die uns vor Empörung nach Luft schnappen ließen.
Am Ende versuchten wir, das für uns Wichtigste zusammenzufassen: Frauenarchive sind wichtig, weil
- wir Vorbilder brauchen,
- es zur Geschichtsfälschung kommt, wenn man den Frauenanteil nicht dokumentiert,
- wir aus der Geschichte lernen müssen, wenn wir sie nicht wiederholen wollen.
Anschließend führte Berit Schallner uns ins Archiv und, weil das Wetter gut war, durften wir sogar aufs Turmdach. Wer die äußerst interessante Geschichte des Turms kennenlernen möchte, sollte sich zu einer der monatlichen Führungen anmelden.
Übrigens: Gerit hat die Raummiete in Höhe von 100 Euro aus eigener Tasche bezahlt, vielen lieben Dank dafür!
Abschlussveranstaltung „MutterTage“ – Literarisches Speed-Dating“
Der folgende Bericht stammt von der Organisatorin Tarja Sohmer, die sich auch ums Sponsoring gekümmert hat. Herzlichen Dank an die Sponsor*innen und natürlich auch an Tarja!
Als Förderer konnten wir sowohl das Kulturbüro Hannover als auch den BücherFrauen e.V. gewinnen. Die Lesung selbst fand am Muttertag in der Stadtbibliothek Hannover statt. Das Catering übernahm der SI-Club Hannover 2000. Die Besucher*innen wurden in vier Gruppen aufgeteilt und jeweils einer Autorin zugewiesen. Nach zwanzig Minuten, die sich jeweils aus zehn Minuten Lesung und zehn Minuten Diskussion zusammensetzten, wechselten die Gruppen zu einer anderen Autorin, bis jede Gruppe jede Autorin einmal besucht hat.
Das Publikum umfasste ungefähr 30 Personen (laut der Moderatorin Martina Sulner), darunter auch neue Besucher*innen. Das Feedback war durchweg positiv, es wurden Wünsche nach einer Wiederholung im nächsten Jahr geäußert. Es lasen vier Autorinnen: Silke Ohlmeier, Caroline Rosales, Ulrike Kleinert und Tarja Sohmer.
Feedback
Ich habe alle 19 Veranstalter*innen angeschrieben und 11 durchweg positive Rückmeldungen erhalten. Zwei- oder dreimal war das Publikum nicht so zahlreich erschienen wie gehofft, einige Veranstalter*innen bedauerten, dass keine BücherFrau im Publikum saß. Der Wunsch nach einer FemBuWo in 2025 wurde mehrfach – schriftlich wie mündlich – geäußert. Im Folgenden habe ich euch ein paar meist gekürzte O-Töne zusammengestellt.
Ich danke Euch für Eure Aktivitäten. Es ist auf jeden Fall eine Veranstaltung, die immer wieder stattfinden sollte.
Jenny Schon
Wir hatten die Berlinpremiere von Mirrianne Mahn angemeldet. Die Lesung war ein voller Erfolg, die Buchhandlung bis auf den letzten Platz besetzt und Mirrianne hat das Publikum hervorragend abgeholt. Am Ende hat Mirrianne Mahn noch gut eine Stunde lang Bücher signiert!
Anne Heisters
Unsere Veranstaltung mit Monika Hürlimann war ein voller Erfolg! Auch wenn die Besucherzahl nicht so hoch war, waren die, die da waren, völlig begeistert!
Anika Löffler
Im Vergleich zum vergangenen Jahr war es ein kleines Publikum (knapp 20 Gäste). Die Diskussion kam nur schleppend in Gang und beschränkte sich auf wenige Personen. Allerdings erhielt ich einige Tage später eine Einladung für eine Veranstaltung an der Uni Bielefeld. Bei dem geplanten Aktionstag „Unsichtbar“ soll ich bei dem Panel (Selbst-)Zensur und Kunstfreiheit als „Expertin“ bei der Diskussion teilnehmen.
Jutta Krähling
Die Lesung hat Spaß gemacht. Ich bin gern wieder dabei.
Barbara Stellbrink-Kesy
Die Lesungen im Kreativ-labor in Oldenburg und in der Villa Ichon in Bremen waren sehr gut besucht und stießen auf reges Interesse.
Ulrike Kleinert
Die Lesung war genial, der Buchhändler meinte, das sei ja kaum zu toppen (er dachte dabei schon an 2025). Die Gäste berichteten von Gänsehaut-Feeling nach der Lesung.
Gerit Sonntag
Die Buchhändlerinnen fanden die Idee gut, eine Lesung mit der Feministischen Buchwoche zu verknüpfen und würden das sicher auch wieder tun.
Britta Jürgs
Haben Sie auf jeden Fall vielen Dank für diese tolle Aktion der Feministischen Buchwoche, an der wir uns sicher gerne wieder beteiligen werden.
Alexander Kiensch
Wir haben unser Schaufenster zur Aktion der Feministischen Buchwoche dekoriert sowie in unserem Newsletter auf die Aktion, unser Schaufenster und Eure Homepage verwiesen. Auf jeden Fall eine tolle Aktion, die gut zu unserem Buchladen passt!
Buchladen Osterstraße Hamburg
Ich habe mich von der Mission inspirieren lassen und eine handverlesene und subjektive Liste an Büchern von Frauen zusammengestellt. Natürlich linke ich auch zur #FemBuWo und liefere die Hintergrundinformationen. Hier ist der Link. Vielleicht wollt ihr meinem Beitrag ein wenig Rückenwind verleihen, damit die Sichtbarkeit noch größer wird. Er darf gerne geteilt werden. Ich danke euch sehr für euer Engagement für mehr Balance in der Bücher-Welt und auch sonst.
Gabriele Feile
Danke
Ich bedanke mich herzlich im Namen der AG für die Hilfe, die wir von vielen BücherFrauen erhielten, und ohne die die Woche nicht möglich gewesen wäre. Die Kommunikations- und die Webfrauen, die Verantwortlichen von Social-Media, Blog und Podcast, der Vorstand und die Geschäftsstelle sowie die Ansprechpartnerinnen für die AG FemBuWo in den Regionalgruppen standen uns zur Seite, auch wenn es kompliziert, dringend und arbeitsaufwändig war. Diese positive Netzwerkerfahrung hat mich sehr motiviert, auch deswegen ein dickes Merci an euch alle! Auch ohne die Veranstalter*innen und die Teilnehmenden wäre die FemBuWo nicht zustande gekommen. Ganz lieben Dank fürs Mitmachen! Es wäre toll, wenn ihr 2025 wieder mit dabei seid.
Links
Charlotte Fondraz´ Beitrag zur FemBuWo
Julia Steinmetz’ Kartenansicht zur FBW
Video 12 min v Online-VA Ultrakurzlesungen – Feminismus im Genre
14. Oktober 2024 um 15:30
Ich finde die Idee und die Veranstaltungen toll und würde mich freuen, Euch auch einmal im Süden Deutschlands begrüßen zu dürfen.
Schade ist immer, dass etwas, was mit so viel Herzblut, Zeit, Energie und finanziellem Aufwand auf die Beine gestellt wird, so wenig Echo in den Medien, egal ob online oder offline, erhält. Mittlerweile wird man glaube ich überall derart zugeschwemmt, dass die einen nicht mehr hinhören und die anderen nicht darüber berichten, wenn es sich nicht um etwas wirklich Megagroßes handelt. Das ist so schade für viele kleine Veranstaltungen und Organisatoren.
Wenn ich Euch bei PR-Maßnahmen im Süden unterstützen kann, sag Bescheid!