Vorhang auf und Bühne frei für engagierte Frauen. Ehrenamt und Engagement bekommen in dieser Blog-Interviewreihe ein Gesicht. Die Fragen stellt Doreen Schröter. Heute: Christa Pöppelmann – Salonière des BücherFrauen-Salons in Berlin
Wer bist du und wie bist du zu deiner Aufgabe bei den BücherFrauen gekommen?
Ich bin Christa Pöppelmann, 50 Jahre alt, gelernte Journalistin, aber seit 2000 vornehmlich als Sachbuchautorin tätig. Als die Berliner Bücherfrauen im vergangenen Sommer eine Nachfolgerin für Swantje Steinbrink als Salonière gesucht haben, habe ich zuerst gezögert. Mein Berufs- und Privatleben ist meist von sehr kurzfristiger Planung geprägt, was nicht so gut zu einer regelmäßigen Verpflichtung passt. Aber ich habe mich dann doch gemeldet, weil mir der Salon während meiner Zeit bei den BücherFrauen ans Herz gewachsen ist.
Was macht dir dabei am meisten Spaß?
Im Kern ist der Salon ein offenes Treffen der Berliner BücherFrauen, und diese Treffen machen immer Spaß. Aber der Name Salon, den meine Vorgängerin Swantje für diese Treffen gewählt hat, ließ mich seit jeher auch an die klassischen Salons denken, bei denen neben Networking auch das Vorlesen, Musizieren und dergleichen eine große Rolle spielten. Deshalb möchte ich ein bisschen mit dem Format des Salons experimentieren. So habe ich im Sommer einen „Feriensalon“ bei mir im Garten mit Kiezführung angeboten. Das hat zum Beispiel einige BücherFrauen, die in meiner Ecke von Berlin wohnen und die eher selten den Weg in die Innenstadt finden, animiert, wieder mal zu einer Veranstaltung zu kommen. Im November hatten wir einen Büchersalon, in dem wir uns gegenseitig unsere Werke des Jahres vorgestellt haben. Das wollen wir auf jeden Fall wiederholen. Dann denke ich darüber nach, demnächst einen Salon zu organisieren, in dem (nicht nur) Neulinge den „alten Häsinnen“ all die Fragen stellen können, die sie so zu den BücherFrauen haben.
Warum bist du bei den BücherFrauen aktiv?
Ich bin eher zufällig zum Bücherschreiben gekommen und habe jahrelang in meinen Strukturen existiert, ohne links und rechts davon viel vom Büchermarkt mitzubekommen. Um das zu ändern, bin ich 2014 bei den BücherFrauen eingetreten. Und natürlich wollte ich dann auch aktiv mitmischen.
Was hast du im Ehrenamt gelernt?
Ich lerne noch. Zum Beispiel, dass gute Ideen eine Sache sind, sie aber so umzusetzen, dass sie auch viele erreichen, eine ganz andere.
Was tust du, wenn du nicht für die BücherFrauen aktiv bist?
Arbeiten natürlich. Und als Ausgleich zur Arbeit am Computer koche und backe ich gern. Außerdem habe ich einen Mann, der ebenfalls Freiberufler ist. Wenn sich da beiderseits Lücken ergeben, dann fahren wir gerne spontan ein paar Tage zum Wandern, Fahrradfahren oder „Deutschland-Entdecken“, am liebsten antizyklisch zur Saison. Und dann lese ich natürlich gerne und habe auch private Buchprojekte in der Mache, auch wenn ich die bisher immer im Eigenverlag herausbringen musste.
An welchem Projekt arbeitest du aktuell?
Ich habe letzten Winter das Buch „Allgemeinbildung: Weltgeschichte für Dummies“ geschrieben. Das Thema Weltgeschichte in einem Format zu behandeln, das eigentlich für Computerbücher erfunden wurde, hat mir sehr viel Spaß gemacht. Im Moment arbeite ich an meinem nächsten „… für Dummies“-Buch.
Wobei kannst du Unterstützung aus dem Netzwerk gebrauchen?
Ich schätze die Mailingliste sehr, weil man dort immer die Unterstützung nachfragen kann, die man gerade braucht – meist mit Erfolg.
Was ist dein Lebensmotto?
Ein Leben ohne Bücher ist wie ein Schmetterling ohne Flügel.
2. Januar 2018 um 10:19
Liebe Christa,
freue mich bereits auf die neuen Salons 2018.
Beste Grüße und ein frohes Neues
Yvonne
2. Januar 2018 um 19:25
Hört sich super an! Wie oft finden die Salons denn statt? Und immer parallel zu anderen BücherFrauen-Treffen?
3. Januar 2018 um 11:01
Liebe Irmela,
die Salons finden einmal im Monat statt (außer Dezember) und zwar meistens im letzten Drittel des Monats, während die thematischen Veranstaltungen der Berliner Bücherfrauen meist in der ersten Monatshälfte stattfinden. Der Termin für den Januar-Salon steht noch nicht fest, wird aber wohl zwischem dem 23. und dem 25. Januar liegen. Ich melde mich demnächst mit Genauerem.
Beste Grüße
Christa
3. Januar 2018 um 19:02
Vielen Dank für Deine prompte Antwort, liebe Christa!
Ich stelle fest, ich habe gar nicht dazu geschrieben, dass ich nicht in Berlin wohne (da würde ich schon längst zu Deinen Stammgästen zählen …!). Mir gefiel das Konzept nur so gut, dass ich dachte, vielleicht wäre das auch mal was (anderes) für Göttingen …
Viel Glück und viel Spaß weiterhin mit Eurem Salon und liebe Grüße nach Berlin,
Irmela
28. April 2019 um 13:42
Liebe Christa, ich lese gerade Dein Buch über Weltgeschichte. Ein unverschämt gutes Werk. So spannend und packend geschrieben und gleichzeitig auf akademischem Niveau. Ein Genuss. Die großen Zusammenhänge stehen stets im Vordergrund. Grossartig. Danke.
Vielleicht ist auch Ina Boesch Mitglied der Salonières. Sie ist auch Historikerin und Autorin zugleich. Grüße sie lieb von mir, sie ist meine beste Jugendfreundin.
Was ich mir schon lange wünsche, ist ein Buch auf dem Niveau der deinigen über die alten Ägypter. Einfach faszinierend, dieses Volk. Auch die Grundphilosophie des Maat beeindruckt mich sehr und hat wohl auch dabei mitgeholfen, dass die alten Ägypter mehrere Jahrtausende präsent waren.
Auch ein Buch über das alte Burgund wäre toll, da es ja im Mittelalter eine wichtige Rolle spielte. Besonders in Cluny.
Herzliche Grüße
Karen Bergauer
29. April 2019 um 00:14
Liebe Karen,
vielen Dank, das freut mich sehr. Es hat auch sehr viel Spaß gemacht, dieses Buch zu schreiben, das merkt man wahrscheinlich. Ina Boesch kenne ich nicht, der Salon ist im Kern auch ein Berliner Regionaltreff, auch wenn natürlich jede andere Bücherfrau, die gerade vor Ort ist, auch willkommen ist.
Auch Dir herzliche Grüße
Christa