BücherFrauen

Ein Beitrag zur Debattenkultur in der Buchbranche

#2teBFonTour: Wie die BücherFrauen mich auf Touren bringen

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Vierzehn BücherFrauen-Regionalgruppen sind über die Bundesrepublik verteilt: Berlin, Bielefeld, Bremen, Franken, Frankfurt a.M., Freiburg, Göttingen-Kassel, Hamburg, Hannover, Köln/Bonn-Rhein-Ruhr, München, Münsterland, Rhein-Neckar und Stuttgart. Möglicherweise gibt es auch für Leipzig und Dresden schon bald wieder eine ganz offizielle BF-Anlaufstelle. Zu Beginn meiner Amtszeit als zweite Vorsitzende (auch sehr formell „Schriftführerin“ genannt) im November 2015 habe ich mir vorgenommen, möglichst in jeder BücherFrauen-Region einmal gewesen zu sein. Schnell war dafür auch ein Hashtag ausgedacht, der mich seitdem bei meinen Fahrten und in den sozialen Netzwerken begleitet: #2teBFonTour.

Was ich bisher geschafft habe

Gleich zwei Besuche standen im Frühjahr 2016 in Frankfurt an. Weil die Frankfurter BücherFrauen sich wieder regelmäßig im Haus des Buches trafen, lernte ich dort unter anderem die sehr gute technische Ausstattung kennen, die auch eine Typo3-Einführung möglich machte.

Wichtiger als die technische Ausstattung sind aber natürlich die Frauen, die man vor Ort kennenlernt. Unter den Frankfurterinnen war, wie sich später herausstellte, zum Beispiel auch die BücherFrau des Jahres 2016.

Bei den Kölner BücherFrauen lernte ich das Bürgerhaus Stollwerck kennen. Die BücherFrauen und die Vertreterinnen der Jungen Verlagsmenschen wollten unter anderem mehr über meine anderen ehrenamtlichen Projekte #teamschnipsflausch und Barcamp Rhein-Neckar wissen, worüber ich sehr gerne Auskunft gab. Alle Teilnehmerinnen bekamen von Regionalsprecherin Justine Lipke bei der Gelegenheit ein Tütchen Mohnsamen zum Guerilla-Gardening, die nun schon zum zweiten Mal in meinem wilden Garten aufgehen und mich immer wieder an den Köln-Besuch denken lassen.

In Bielefeld* wurde ich im Juli 2016 zum gemeinsamen Sommerfest von BücherFrauen, Jungen Verlagsmenschen und AVP erwartet, ein sehr netter Abend, auch wenn das Wetter etwas zu wünschen übrig ließ.

Der August 2016 brachte mir ein verlängertes Wochenende in Augsburg und München und ermöglichte die Teilnahme an einem von meiner Amtsvorgängerin Natalia Werdung initiierten Co-Working-Frühstück im Preysinggarten, das sich sehr gut eignete, mehr von den Projekten der anderen BücherFrauen zu erfahren.

Einen zweiten Besuch stattete ich München im kalten Dezember ab, nicht allein diesmal, sondern mit einer wunderbaren Reisebegleitung. Der Anlass war die Weihnachtsfeier der Münchner BücherFrauen. Silke Weniger bot in ihrer Literaturagentur dafür einen festlichen und geselligen Rahmen. Bevor das Fest am Abend startete, ergab sich noch die Gelegenheit, unsere Beirätin Jördis B. Schulz bei Tolino zu besuchen und auch einen BücherFrauen-Nachwuchs in Augenschein zu nehmen.

Im Anschluss an diese Feier verbrachte ich (#ausgründen) eine unbequeme Nacht in einem Nachtzug der Deutschen Bahn, woraufhin ich meine Reiseausstattung aufstockte.

In den letzten zwei Wochen standen diese Reiseziele auf dem Programm: Jena, das ich gemeinsam mit den BücherFrauen aus Göttingen und Kassel entdeckte, sowie Bremen, wo ich den Beginenhof kennenlernte.

Dieser Blogbeitrag entstand zu großen Teilen auf den Wegen dorthin oder wieder zurück in den Zügen der Deutschen Bahn. Während der abendlichen Rückfahrt von Jena war es ruhig im Zug, trotzdem noch hell, fast bis ich zu Hause war, wenige Fahrgäste, entspannte Arbeitsatmosphäre. Ganz anders auf der Reise zum Treffen nach Bremen. Dieser Zug war voll besetzt. Argentinische Reisende unterhielten sich angeregt mit einem multilingualen Deutschen. Neben mir saß ein lesender Mann, unter ihm ein kleiner Hund, der sich manchmal an mein Bein schmiegte. Ich lerne während dieser Fahrten also nicht nur jede Menge BücherFrauen, ihre Orte und Gruppen kennen, sondern beobachte nebenbei Menschen beim Reisen. Die Vielfalt beim Reisen, das ist es auch, was ich an den BücherFrauen-Touren schätze, neue Eindrücke, persönlich, beruflich und die immense Erfahrung, die dieses große Netzwerk mit sich bringt.

Aus eigenem Vergnügen war ich im letzten Jahr auch ab und zu in Hamburg, zwar nicht immer in ganz offizieller Mission, aber auf das ein oder andere BücherFrauen-Treffen verzichte ich natürlich auch im Urlaub nicht.

Und Berlin?

Natürlich war ich auch in Berlin, zuletzt zur BücherFrauen-Jahrestagung im November 2016 und demnächst auch wieder zu einem Workshop des Deutschen Kulturrats. Berlin ist meistens Veranstaltungsort von Arbeitsgruppen wie der Blog-AG, die diesen Blog hier betreut, oder Zusammenkünften für bestimmte andere Projekte. Das heißt, mein Aufenthalt ist meistens kurz und arbeitsreich und lässt sich nicht immer mit dem BF-Programm der Berlinerinnen kombinieren, aber das klappt auch noch mal.

Stuttgart: Immer für eine Überraschung gut

Die BücherFrauen aus dem Ländle müssen immer mit einem Überraschungsbesuch rechnen, weil sie so verkehrsgünstig für mich zu erreichen sind. Wenn eine Veranstaltung zufällig in meinen Zeitplan passt, kann es auch mal vorkommen, dass ich mich sehr spontan entscheide und ohne Anmeldung anreise.

Rhein-Neckar, wo mein Herz wohnt

Soll ich’s mal ganz kitschig sagen? Ja, ich gebe es zu: Ich habe mein Herz in Heidelberg verloren. Hier steht mein Schreibtisch und hierher komme ich nach allen Reisen immer besonders gern wieder zurück, auch weil die BücherFrauen Rhein-Neckar mir seit zehn Jahren eine Heimat sind. Die Termine am dritten Dienstag im Monat sind gesetzt und werden nur in besonderen Notfällen versäumt, wenn es wegen anderer Termine einfach nicht zu machen ist.

Was noch nicht zu schaffen war

Wer mitgerechnet hat, wird schon wissen, welche Regionen noch fehlen: Franken, Freiburg, Hannover, Münsterland. Ich habe schon bald gemerkt, dass mein Plan recht ambitioniert ist. Es ist einfach nicht möglich, innerhalb von zwei Jahren in jedem Monat in einer anderen Regionalgruppe zu Gast zu sein. Denn darüber hinaus gibt es weitere regelmäßige, zum Teil schon erwähnte Jahrestermine, bei denen meine Anwesenheit entweder erforderlich oder zumindest erwünscht ist: Einmal im Jahr eine Jahrestagung, meist in den großen BücherFrauen-Metropolen Berlin, Hamburg, München oder Stuttgart. Während am jeweiligen Veranstaltungsort engagierte BücherFrauen immer wieder spannende Tagungen auf die Beine stellen, muss die Mitgliederversammlung, die ein wichtiger Teil der Jahrestagung ist, vom Vorstand sorgfältig vorbereitet werden. Meist passiert das im Rahmen eines eintägigen Vorstandstreffens.

Das gleiche gilt für das Treffen des erweiterten BücherFrauen-Vorstands (EV) mit Regionalsprecherinnen, Finanzfrauen, Pressefrauen und weiteren Engagierten im Mai. Nicht zu vergessen sind auch die Buchmessen in Frankfurt und Leipzig. Da die BücherFrauen auch in anderen Gremien wie dem Frauenrat, der Deutschen Literaturkonferenz und dem Kulturrat (siehe oben) Mitglied sind, steht ab und an auch eine Teilnahme an deren Sitzungen auf der Agenda. Langweilig wird es sowieso nie …

Das selbst gewählte Unterwegssein hat mich an diesem Amt gereizt. Ich bin gerne in den Regionalgruppen unterwegs, um an deren Veranstaltungen teilzunehmen oder mit ihnen gemeinsam über neue Formate, Möglichkeiten und Ideen für das Netzwerk nachzudenken. Das ist nicht immer ganz einfach, denn diese Reisen im ehrenamtlichen Rahmen müssen sich irgendwie einfügen in mein freiberufliches Dasein aus Lektoratsaufträgen und Onlinediensten. Da ich die vier verbliebenen Regionen vermutlich nicht alle bis zum Ablauf der aktuellen Amtszeit im November 2017 besuchen kann, werde ich wohl über eine zweite Amtszeit nachdenken müssen.


* Bielefeld gibt es doch – sowie BücherFrauen und Fußball

Dass es Bielefeld doch gibt, kann ich jetzt bestätigen, ich war inzwischen drei Mal dort. Zwei Mal habe ich in der schönen modernen Jugendherberge mit den hellen schlichten Zimmern übernachtet, einmal privat bei einer BücherFrau. In Bielefeld verbrachten wir übrigens 2015 auch ein EV-Wochenende. Wären wir mit unserem Termin nur eine Woche später dran gewesen, hätten wir gemeinsam den Aufstieg von Arminia Bielefeld in die Zweite Fußballbundesliga erleben können. Aber es gab noch mehr Fußball-Gelegenheiten mit BücherFrauen, zum Beispiel gemeinsame Fußballabende im Michelberger in Berlin (WM 2014: Deutschland : Ghana 2:2) sowie auf Sylt (WM 2014: USA : Deutschland 0:1).

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Autor: Jana Stahl

Jana Stahl ist freie Lektorin und Journalistin in Heidelberg. Parallel zur Textarbeit koordinierte sie von 2012 bis 2015 die Webaktivitäten der BücherFrauen, unter anderem auch in diesem Blog. Seit 2015 ist sie im Vorstand der BücherFrauen und seitdem inzwischen auch als #1teBFonTour unterwegs. Im Internet außerdem auch zu finden als Die Wortratgeberin.de. (Google+: Jana Stahl)

8 Kommentare

  1. Tolles und ambitioniertes Programm was Du betreibst. Ich plädiere für Weitermachen!!!! :-))

  2. Nur, wenn Du auch mal wieder mitfährst.

  3. Hallo Jana,
    du bist echt eine Wucht! Und wenn du Freiburg planst, dann sag mir Bescheid, dann komme ich mit. Ist schließlich »meine« Gruppe und ich war schon viel zu lange nicht mehr da.
    Christine

  4. Wir von den BF_GoeKS waren wirklich schwer beeindruckt von deinem Engagement und waren gern #MitJanainJena!

  5. Hallo Jana,

    Danke für die Eindrücke. Gruß, Yvonne

  6. Hallo Jana,
    toll zu lesen, wo Du schon gewesen bist, und es ist immer schön, Dich in München zu sehen! Du bist herzlich zu unserem Sommerfest am 12. Juli in Gräfelfing eingeladen. Vielleicht führt Dich Dein Weg wieder her? Liebe Grüße, Silke

  7. Liebe Jana! ich will ja nicht pingelig sein, denn Du warst ja auch in Bremen – aber wir fehlen bei Deiner Aufzählung der 14 Regionalgruppen………

    • Liebe Sabine, ich gebe Dir Recht, dass Ihr ganz oben in der Aufzählung bis eben gefehlt habt. Dort habe ich Bremen jetzt gleich ergänzt. Dass ich bei Euch war, steht da aber, und frau könnte es sogar am Beitragsbild erkennen.

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