Vorhang auf und Bühne frei für engagierte Frauen. Ehrenamt und Engagement bekommen in dieser Blog-Interviewreihe ein Gesicht. Die Fragen stellt Nadja Mortensen, BücherFrau aus Hamburg. Heute: Martha Wilhelm – Regionalsprecherin Hamburg.
Wer bist du und wie bist du zu deiner Aufgabe bei den BücherFrauen gekommen?
Ich bin freie Lektorin, Korrektorin und Autorin und seit 2013 Mitglied bei den BücherFrauen. Zum Zeitpunkt meines Eintritts in das Netzwerk war ich noch in Berlin ansässig, bin aber im selben Jahr nach Hamburg gezogen und habe mich mit textwinkel selbstständig gemacht. Hier habe ich 2014 dann am Mentoring-Programm der BücherFrauen teilgenommen – etwas, was ich nur herzlich weiterempfehlen kann! So habe ich auch viele der aktiven Mitglieder der Hamburger Regionalgruppe kennengelernt und mich in dieser Gesellschaft schnell sehr wohl gefühlt. Als es dann darum ging, Anfang 2015 eine zweite Regionalsprecherin neben Heike Weise zu wählen, habe ich mich zur Kandidatur entschlossen und wurde ins Amt gewählt.
Außer als Regionalsprecherin bin ich auch als Autorin für den BücherFrauen-Blog aktiv. Ich bin viel im Netz unterwegs und fand es von Anfang an eine tolle Idee von den BücherFrauen, einen eigenen Blog ins Leben zu rufen. Zuerst habe ich nur hin und wieder Berichte von Branchenveranstaltungen geschrieben, die ich besucht hatte, aber bei meinem ersten Blog-AG-Treffen im Mai 2015 habe ich dann eine neue Blog-Reihe vorgeschlagen, die ich seitdem entwickeln und mit Inhalten füllen darf – #lesbar, eine monatliche Sammlung von Leseempfehlungen für Online-Artikel, die für BücherFrauen und andere Medienmenschen von Interesse sind.
Was macht dir dabei am meisten Spaß?
Ich finde es toll, wie einfach es als Regionalsprecherin ist, mit anderen Büchermenschen in Kontakt zu kommen – es ergeben sich schnell interessante Diskussionen, Bekanntschaften und Projekte, die es ansonsten so nicht gegeben hätte. Es motiviert und inspiriert mich immer wieder, mit neuen Frauen ins Gespräch zu kommen und Ideen auszutauschen. Außerdem macht es viel Spaß, sich selbst ins Amt einzubringen und neue Dinge auszuprobieren. Zum Beispiel habe ich den Twitter-Account der BücherFrauen Hamburg (@buecherfrauenHH) übernommen, weil ich mich privat und beruflich gern mit Sozialen Medien beschäftige und es wichtig fand, die Online-Präsenz unserer Regionalgruppe auszubauen. Es ist schön, eigene Interessen und Schwerpunkte mit dem Ehrenamt verbinden zu können.
Bei der Blog-Mitarbeit macht mir die Recherche für #lesbar viel Spaß – ich lese sowieso viel online, aber es ist eine neue Herausforderung, Artikel unter dem Gesichtspunkt zu betrachten, was für das Blog-Publikum von Interesse sein könnte. Das bringt mich dazu, aktuell relevante Themen und größere Zusammenhänge in den Blick zu nehmen, die mir ansonsten entgangen wären.
Warum bist du bei den BücherFrauen aktiv?
Die BücherFrauen sind nicht nur ein professionelles und nützliches, sondern auch ein sehr herzliches Netzwerk, bei dem ich mich seit meinem Eintritt wohl fühle. Ich habe hier viele Frauen kennengelernt, mit denen ich gern näher zusammenarbeiten oder auch nur mal einen Kaffee trinken gehen würde. Als es dann um das Amt der Regionalsprecherin ging, dachte ich mir, dass es Zeit wird, meinem Lieblingsnetzwerk etwas zurückzugeben und meine Zeit und Energie zu investieren, um andere Frauen dafür zu begeistern.
Was hast du im Ehrenamt gelernt?
Wie viel Spaß Teamwork machen kann; dass man irgendwie Zeit für alles findet, es aber auch wichtig ist, sich Zeit für sich selbst zu nehmen; dass wir im Netzwerk Frauen für jede Aufgabe und jede Frage haben; wie wichtig gut gepflegte Tabellen und Redaktionspläne und regelmäßig geleerte Posteingänge sind.
Was tust du, wenn du nicht für die BücherFrauen aktiv bist?
Meistens sitze ich am Rechner oder Laptop und feile an Texten, während meine zwei Katzen ihr Bestes tun, mich davon abzubringen. Daneben lese ich viel, digital wie analog, veranstalte Serienmarathons mit Freunden, schaue mir Tiere an, spiele Pen-&-Paper-Rollenspiele und schreibe.
An welchem Projekt arbeitest du aktuell?
Ganz oben auf meiner To-do-Liste steht mein erster Roman, an dem ich schon einige Jahre arbeite und den ich nächstes Jahr endlich in Richtung Veröffentlichung schieben will.
Wobei kannst du Unterstützung aus dem Netzwerk gebrauchen?
Ich bin immer auf der Suche nach Empfehlungen für #lesbar – gern konkrete Artikel, aber ich freue mich auch, von neuen interessanten Blogs zu hören. Außerdem halte ich Ausschau nach spannenden Projekten im Bereich Jugendbuch, bei denen ich als Lektorin, Autorin oder Berichterstatterin mitwirken kann. In dem Sinne bin ich auch immer dankbar für Empfehlungen von guten Jugendbüchern mit diversen Protagonisten (gerne LGBT+).
Was ist dein Lebensmotto?
Mach’s einfach!